Sonntag, 7. November 2010

Anne Frank Wanderausstellung

Verantwortlich für die Durchführung der Anne-Frank-Tage ist der Verein "Gegen Vergessen – Für Demokratie", dessen Bundes-vorsitzender der knapp gescheiterte Präsidentschaftskandidat Joachim Gauck ist. Gauck war neben Ober- bürgermeister Walter Hoffmann Hauptredner bei der heutigen feierlichen Eröffnung der Aus- stellung. Diese fand nicht im Vortragssaal der Uni-Bibliothek statt, wie ursprünglich geplant, sondern in der Stadtkirche Darmstadt, die mehr Plätze bot. Erinnert wurde an die in Frankfurt geborene Anne Frank, die sich zusammen mit ihrer Familie in einem Amsterdamer Hinterhaus versteckte, bis sie durch Denunziation von den Nazis entdeckt wurde. Sie starb zusammen mit ihrer Schwester Margot 1945 in Bergen Belsen. Annes Tagebuch wurde nach Kriegsende weltberühmt und berührte Millionen.
Wegbereiter des Projekts sind neben Projektkoordinator Klaus Müller auch der Historiker und Stadtredakteur Martin Frenzel sowie Andreas Dickerboom, Sprecher der Regionalen Arbeitsgruppe Rhein-Main von "Gegen Vergessen – Für Demokratie". Frenzel verweist darauf, dass Darmstadt während der NS-Zeit eine braune Hochburg gewesen sei. Deshalb wolle man dort erneut ein sichtbares Zeichen der Erinnerung setzen. Somit liege ein Schwerpunkt des Rahmenprogramms bewusst auf Lesungen, Stadtrundgängen und Vorträgen, die damalige Ereignisse in Darmstadt in den Mittelpunkt rücken. Müller ergänzte, dass auch aktuelle Themen wie Integration eine Rolle spielen und es einen weiteren Schwerpunkt bei Angeboten mit Jugendlichen gebe. Getragen wird das Rahmenprogramm von einem Trägerkreis von insgesamt über 30 Organisationen und Vereinen aus Darmstadt. Dazu zählen die Jüdische Gemeinde, das Evangelische Dekanat, das Katholische Bildungszentrum, die Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit, die TU Darmstadt, der Förderkreis Kultur sowie das Darmstädter Fanprojekt. Zu den Höhepunkten der Veranstaltungsreihe gehören die Podiumsdiskussion "Der Fall Sarrazin und die Folgen" am 11.11. im Offenen Haus, sowie die Lesung der gebürtigen Darmstädterin Mirjam Pressler, Übersetzerin des Tagebuchs der Anne Frank. Bei dieser Veranstaltung am 22.11. im Jüdischen Gemeindezentrum, wird auch der letzte lebende Verwandte Anne Franks, ihr Cousin Buddy Elias, anwesend sein. Die Ausstellung "Anne Frank – eine Geschichte für heute" ist eine internationale Ausstellung des Anne Frank Hauses in Amsterdam. Als deutsche Partnerorganisation koordiniert das Anne-Frank-Zentrum die deutsche Fassung dieser Wanderausstellung. In der Darmstädter Schlosskirche wird die Ausstellung vom 8. November bis 8. Dezember für die Öffentlichkeit zugänglich sein.


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